Begabungs- und Begabtenförderung mit Classtime
Das Thema Begabungs- und Begabtenförderung wird regelmässig thematisiert. Ein Grossteil der Lehrpersonen in der Schweiz hat sich in der einen oder anderen Form bereits damit beschäftigt und würde es auch im Unterricht anwenden, findet jedoch meistens keine ideale Lösung. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Lehrmittel, die Begabungs- und Begabtenförderung beinhalten, da die meisten Schulen mit Jahrgangsklassen arbeiten.
Nicht nur seitens der Lehrpersonen, auch die begabten Lernenden selber haben ein grosses Bedürfnis und Interesse an individueller Förderung. In klassischen Jahrgangsklassen und im normalen Unterricht ist diese dedizierte Förderung jedoch schwierig – häufig scheinen nur gerade das Überspringen von Klassen oder das Verteilen von Zusatzaufgaben zum Ziel der “Beschäftigung” Mittel zu sein, um Begabungen zu fördern.
Integrative Begabungs- und Begabtenförderung
Begabte Lernende haben häufig Probleme, sich im normalen Schulunterricht zurechtzufinden und sich zu integrieren, da sie unterfordert sind und sich langweilen. Jedoch ist das Überspringen von Klassen nicht immer die beste Lösung, weil die persönliche Entwicklung der Lernenden noch nicht am gleichen Punkt ist, wie die der älteren Mitschüler. Das verhindert in vielen Fällen wieder die Integration in der Klasse und führt zum Unwohlsein der jüngeren Schüler. Wir finden, dass man begabte Lernende in den normalen Unterricht integrieren soll, um ihnen Zugehörigkeit gewährleisten zu können. Dies funktioniert einerseits mit Alters durchmischtem Lernen (AdL), weil sich die Schüler nach unten und oben richten können, wenn ihnen der eigene Stoff zu schwer oder zu einfach erscheint. Andererseits kann man auch in Jahrgangsklassen Begabungs- und Begabtenförderung integrativ gestalten, was jedoch, wie schon erwähnt, viel schwieriger ist. Mit Classtime können Lehrpersonen auf unterschiedlicher Weise die Integrative Begabungs- und Begabtenförderung im Klassenzimmer anwenden. Beispielsweise mit differenzierten Aufgaben (siehe Blogpost) oder selbstständigem Erarbeiten und Erstellen von Fragensets. Eine andere Möglichkeit sind Team Challenges, mit welchen die Schüler in Gruppen gemeinsam eine Lektion lösen und dabei jede Antwort diskutieren müssen. Mit diesem Artikel möchten wir das Beispiel von klassenübergreifenden Projekten vorstellen.
Klassenübergreifende Projekte
Bei klassenübergreifenden Projekten wird mit einem Konzept gearbeitet, welches eine integrative und gleichzeitig individuelle Förderung jedes Lernenden, unabhängig des Alters oder der persönlichen Entwicklung, erzielt. Es werden Projekte durchgeführt, bei denen Schüler/innen aus verschiedenen Klassen sich einem Thema widmen, welches sie interessiert. So beschäftigen sich verschiedene Altersgruppen mit dem gleichen Thema und müssen zusammenarbeiten. Es ermöglicht allen Schülern/innen, sich einzubringen und ihre Stärken themenspezifisch anzuwenden. Schlussendlich werden die Projekte den teilnehmenden Klassen präsentiert und diskutiert.
Anwendung mit Classtime
Mit dem neuen Premium-Feature “Klassen” kann man mit Classtime klassenübergreifende Projekte ganz einfach in den Unterricht miteinbeziehen. Für jede Gruppe kann eine “Klasse” erstellt werden, zu der die Lehrpersonen Lernende aus verschiedenen Klassen hinzufügen können. In den Gruppen können die Schüler/innen selbstständig zu ihrem Thema recherchieren und eine Präsentation vorbereiten. Mit Classtime können Lernkontrollen für die Klasse erstellt werden, die die Gruppe selber gestaltet. Somit wird nicht nur das Verständnis der Klasse abgefragt, sondern die Schüler/innen der Gruppe müssen die wichtigsten Aussagen ihres Projektes herausfiltern und sich auf diese konzentrieren.
Um auf Classtime eine Projektgruppe zu erstellen, klicken Sie oben rechts auf “Klassen” und dann auf “Neue Klasse erstellen”.
Nun können Sie dem Projekt einen Namen geben und das zugehörige Fach eintragen.
Anschliessend können Sie auf das entstandene Fenster klicken, um die Mitglieder der Gruppe einzuladen.
Nun geben Sie die E-Mail jedes Gruppenmitgliedes an und klicken danach auf “Einladen”. Mit diesem Klick wird jeder angegebenen E-Mail-Adresse eine Einladung zur Gruppenarbeit mit einem Link geschickt. Die Gruppenmitglieder müssen Zugriff auf ihr E-Mail haben um an der “Klasse” teilnehmen zu können.
Bei der Lehrperson (oder demjenigen, der die Klasse erstellt hat) erscheint nun dieses Fenster. Den Code oben rechts müssen die anderen Gruppenmitglieder sehen können, damit sie der Gruppe beitreten können.
Wenn die Lernenden den Link aus ihrem Posteingang anklicken, öffnet sich ein Fenster zum Portal für Lernende (siehe unten). Wenn sie oben rechts auf “Einer Klasse beitreten” klicken, wird ein neues Fenster erscheinen.
Hier können die Lernenden nun den “Klassen-ID” Code eingeben und der Projektgruppe beitreten.
Wenn man nun der Projektgruppe erfolgreich beigetreten ist, kann die Arbeit beginnen.
Ein weiteres neues Feature, dass bei klassenübergreifenden Projekten nützlich sein kann, ist die Co-Teacher Funktion. Wenn eine Schullizenz vorhanden ist, können Lehrpersonen andere Kollegen zu ihrer Lektion einladen. Bei klassenübergreifenden Projekten kann somit jede Lehrperson jede Gruppe betreuen und unterstützen.
Mit Classtime werden in den klassenübergreifenden Projekten erstmal nur Lernkontrollen erstellt. Dies strukturiert schon gewisse Lerninhalte, welche in der Arbeit der Projektgruppe erreicht werden sollen und gibt dadurch etwas Orientierung. Trotzdem profitieren die Lernenden natürlich von weiteren Anleitungen der Lehrpersonen, wie sie sich organisieren sollen, welche Arbeiten ausgeführt werden sollen, und welche Strategien die Lernenden anwenden können, um die Lerninhalte zu erarbeiten.
Anouk von Classtime
Literatur:
o.A. (2011), Angebote für Schülerinnen und Schüler mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Begabungs- und Begabtenförderung, Bildungsdirektion Kanton Zürich (PDF)
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