Am 22. April 2022 veröffentlichte Moneycab ein Interview mit dem Gründer und Geschäftsleiter von Classtime, Jan Rihak. Hauptdiskussionspunkte waren die Digitalisierung im Bildungssystem, ungleiche Rahmenbedingungen für Anbieter sowie der Boost der Nutzerzahlen und die technologischen Weiterentwicklungen von Classtime.
Im Jahr 2020 wurde die Digitalisierung des Bildungssystems in der Schweiz auf die Probe gestellt. Laut Jan Rihak wurde diese drängende Situation jedoch gut gemeistert: “Auch wenn die Diskussionen kontrovers sind, haben die Schulen mehrheitlich schnell und entschieden reagiert. Es wurde viel in Infrastruktur und Ausrüstung investiert sowie digitale Kommunikationskanäle etabliert. Heute stellt sich nicht mehr die Frage, ob digitale Tools eingesetzt werden sollen oder nicht, sondern wie sie pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden.” Zum internationalen Vergleich der Digitalisierung im Bildungssystem äussert er sich wie folgt dazu: “Bezüglich der Infrastruktur stehen wir aus meiner Sicht gut da. Die Veränderungsbereitschaft imSchweizer Bildungssystem ist nicht so hochwie in anderen Ländern, dafür sind Veränderungen wohl nachhaltiger. Positiv ist ebenfalls, dass Gelder immer stärker verfügbar gemacht werden und sich im Schweizer Bildungssystem mehr Bewusstsein für technologische Innovationen entwickelt.”
Während der Pandemie sahen sichSchulen gezwungen auf Fernunterricht umzustellen, wovon auch Classtime profitierte, wie Jan Rihak im Interview berichtete: “Während der Pandemie haben wir einen starken Anstiegder Nutzerzahlen und der Registrierungen erfahren. Aktuell haben wir ca. 200’000 registrierte Lehrpersonen, welche aktuell monatlich 15 Millionen Interaktionen mit ihren Schülerinnen und Schülern durchführen. Der grösste Teil dieser Nutzenden sind einzelne Lehrpersonen, die Classtime autonom nutzen.”
Im Interview sprach Jan Rihak zudem auch von ungleichen Rahmenbedingungen für Jungunternehmen wie Classtime gegenüber grossen ausländischen Konzernen: “Leider sehen wir im Austausch mit bestimmten kantonalen Behörden der Schweiz tatsächlich, dass die rechtlichen Vorgaben zu unseren Ungunsten umgesetzt werden. Beispielsweise im Kanton St. Gallen werden Anforderungen an uns gestellt, die andere, von der Behörde empfohlene Anbieter, klar nicht erfüllen. Deshalb ist es störend, wenn schweizerische Unternehmen, die datenschutzrechtlich besser aufgestellt sind als ausländische Tech-Giganten, ausdrücklich ungleich behandelt werden.”
Zu den technologischen Weiterentwicklungen in den nächsten Jahren äussert sich der Geschäftsleiter von Classtime wie folgt: “Die spannendsten Themen aus meiner Sicht sind Integrationen mit weiteren Anbietern, wie Apps und Verlagen sowie die Weiterentwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz.”
Jan Rihak, Gründer und Geschäftsleiter von Classtime, im Interview https://www.moneycab.com/interviews/jan-rihak-gruender-und-geschaeftsleiter-von-classtime-im-interview/ (besucht am 23.08.2022)